Taekwondo in Tokio
Zweiter Wettkampftag

Der Überraschungssieger des Tages ist Ulugbek Rashitov (Usbekistan), der in einem superspannenden Finale mit mehreren Führungswechseln den Briten Bradly Sinden besiegte. Der 19-jährige Usbeke hatte bereits im ersten Kampf die Legende Lee Dae-Hoo überwunden. Eine Erinnerung gilt an dieser Stelle dem usbekischen Nationaltrainer Kim Jin Yung, der vier Sportler zu den Olympischen Spielen von Tokio brachte und am 16. Juni unter tragischen Umständen ums Leben kam.

Kimia Alizadeh Zenoorin unterlag im Bronze-Match knapp der Türkin Hatice Kubra Ilgun – und schrammt so knapp an der historischen ersten Medaille für das Refugee-Team vorbei. Kimia Alizadeh Zenoorin hatte zuvor die Britin Jade Jones daran gehindert, Geschichte zu schreiben: Statt einer Jagd nach dem dritten Olympiagold erwartete die Britin in Tokio das Viertelfinal-Aus gegen die Sportlerin aus dem Refugee Team.

Die Gewinner

Anastasija Zolotic aus den USA und Ulugbek Rashitov aus Usbekistan schrieben beide Geschichte, als sie am zweiten Tag des viertägigen olympischen Taekwondo-Wettbewerbs in Tokio 2020 Gold in den Kategorien Damen bis 57 kg bzw. Herren bis 68 kg gewannen. Zolotic war die erste Amerikanerin, die Gold im olympischen Taekwondo gewann, und Rashitov ist der erste Usbeke, der eine olympische Medaille  in diesem Sport erkämpfte. Silber in der Klasse Damen bis 57 kg ging an Tatiana Minina vom neutralen russischen Team, und an den Briten Bradly Sinden bei den Herren bis 68 kg. Bronze ging bei den Damen an Chia-Ling Lo aus Taipeh und Hatice Kubra Ilgun aus der Türkei sowie an die Herren Hakan Recber (Türkei) und Shuai Zhao (China).

Tag voller Überraschungen

Ulugbek Rashitov und Coach

Die Finales krönten einen Tag voller Überraschungen in der Makuhari Messe Halle A in Chiba. Zuvor war die zweifache Goldmedaillengewinnerin Jade Jones aus Großbritannien in ihrem ersten Match aus dem Wettbewerb geworfen worden; genauso ging es dem koreanischen Superkämpfer Dae-hoon Lee . Ihre Auftritte im Finale waren mit Spannung erwartet worden. Doch es sollte anders kommen.

IOC-Präsident Thomas Bach besuchte den Taekwondo-Wettbewerb zum zweiten Mal in Folge; ohne Zweifel, um die Refugee Taekwondo-Athletin Kimia Alizadeh Zenoorin anzufeuern, die erste EOR-Athletin, die an den Medaillenrunden in Tokio 2020 teilnimmt. Alizadeh Zenoorin hatte in den wichtigsten globalen Medien für Berichterstattung gesorgt, als sie in einer zu Beginn des Tages einige hervorragende Leistungen zeigte – darunter auch den Sieg über Titelverteidigerin Jones. Allerdings verlor sie schließlich in ihrem Bronze-Match.

Bemerkenswert ist, dass von den vier Kämpfern, die für die Finales auf die Matte kamen, nur einer schon in der Elite etabliert war; die anderen drei sind relativ neue Gesichter.

Die Medaillisten im Überblick

Damen bis 57 kg

Anastasija Zolotic und Coach

Gold: Anastasija Zolotic (USA)
Silber: Tatjana Minina (Russisches Team)
Bronze: Chia Ling Lo (Taipeh)
Bronze: Hatice Kubra Ilgun

Herren bis 68 kg

Gold: Ulugbek Rashitov (Usbekistan)
Silber: Bradly Sinden (Großbritannien)
Bronze: Hakan Recber (Türkei)
Bronze: Shuai Zhao (China)