Taekwondo in Rio

Die Taekwondo-Szene fiebert seit geraumer Zeit darauf hin, nun sind sie in greifbare Nähe gerückt: Die Taekwondo-Wettbewerbe bei den Olympischen Spielen in Rio. Zwischen dem 17. und 20. August fallen die lange erwarteten Entscheidungen. Um die Zeit dahin zu überbrücken, haben wir einige nützliche Informationen für Sie zusammengestellt.

An diesen Tagen wird es spannend:

  1. August – Wettkampftag Levent Tuncat (Herren bis 58 kg)
  2. August – Wettkampftag Rabia Gülec (Damen bis 67 kg) und Tahir Gülec (Herren bis 80 kg)

Das Deutsche Taekwondo ist in Rio mit drei Startern vertreten:

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Levent Tuncat bei der diesjährigen Euro

Levent Tuncat (Herren bis 58 kg) vom Verein Leopard Lengerich qualifizierte sich über das WTF Olympic Ranking. Für den 28-jährigen ist es die zweite Olympiateilnahme, er war bereits 2008 in Peking dabei.

Auch Tahir Gülec (Herren bis 80 kg) von Taekwondo Özer aus Nürnberg gelang die direkte Qualifikation über die olympische Rangliste. Seine Schwester Rabia Gülec (Damen bis 67 kg) hingegen sicherte sich ihren Startplatz beim Europäischen Qualifikationsturnier Anfang des Jahres in Istanbul. Für beide ist es die erste Teilnahme bei den Spielen. Allerdings kommen sie aus einer Familie mit Olympiaerfahrung: Ihre Schwester Sümmeye Manz war 2008 in Peking und 2012 in London am Start, Schwager Daniel Manz kam 2008 in Peking auf den fünften Platz.

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Rabia Gülec bei der Euro 2016

Mit drei Starten hat Deutschland eine gute Ausgansposition in Rio. Einzig Korea konnte dort die bisherige Höchststarterzahl von vier Sportlern toppen und geht mit fünf Athleten an den Start, neun Nationen stellen vier Starter, weitere 14 Nationen drei Starter.

Im Olympischen Ranking (Stand Juli 2016) steht Levent Tuncat auf Rang 6, Tahir Gülec auf Rang 9 und Rabia Gülec auf Rang 16. Das entspricht allerdings nicht dem Rang, mit dem sie in Rio gesetzt werden, da sich auf den Plätzen vor ihnen jeweils noch Sportler befinden, die nicht bei Olympia starten.

Deutsche Olympiabilanz im Taekwondo

Deutschland konnte bei Olympischen Spielen bislang zwei Medaillen verzeichnen: Faissal Ebnoutalib startete beim historischen ersten Taekwondowettbewerb bei Olympischen Spielen 2000 in Sydney und gewann Silber in der Klasse bis 80 kg. Sein Teamkollege in Sydney in der Klasse bis 68 kg war übrigens Aziz Acharki, der heutige Herrenbundestrainer. Auf die nächste olympische Medaille musste Taekwondo-Deutschland einige Zeit warten,  bis Helena Fromm  (Damen bis 67 kg) 2012 in London Bronze gewann. Dabei machte es Helena sehr spannend: Sie kämpfte sich nämlich über die Trostrunde zum Edelmetall. Auch in Rio wird es die Trostrunde geben – gute Nachrichten für alle Fans: auch ein frühes Ausscheiden muss also nicht das Aus bedeuten, sofern es gegen einen der beiden Finalisten geschah.

Eine Goldmedaille fehlt bislang im deutschen Fundus – und die Spannung steigt, ob es vielleicht in Rio soweit ist. Bleibt nur dem deutschen Team viel Glück und Erfolg zu wünschen!

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Erstmals sind bei Olympia die neuen Oktagon-Matten im Einsatz

Neu bei Olympia

 Die Olympischen Spiele sind immer auch ein Gradmesser dafür, welche Fortschritte der Sport in den vergangenen vier Jahren gemacht hat. Hier einige Neuerungen, die teils seit London 2012 eingeführt wurden, teil eigens für Rio ins Leben gerufen wurden:

  • Elektronischer Kopfschutz
  • Achteckige Kampfmatten
  • Geschlechtergleichheit bei den Referees: Es sind jeweils 15 Kampfrichterinnen und Kampfrichter im Einsatz.
  • Farbige Dobok-Hosen in den Landesfarben
  • Coaches tragen feines Zwirn
  • Poollisten kommen praktisch ausschließlich durch Setzen zustande
  • Die Kampfrichter sitzen außerhalb des Podiums
  • Drei Punkte für eine Drehkick zum Körper
  • Gelbe Karte für grobes Fehlverhalten
  • Disqualifikation nach zehn Verwarnungen respektive fünf Strafpunkte
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Hier finden vom 17. bis 20. August die Taekwondo-Wettbewerbe statt

Wussten Sie schon?

  • Dass Steven Lopez (USA) zum fünften Mal in Folge bei Olympia startet? Dabei war der 37-jährige durchaus erfolgreich: zweimal Gold und einmal Bronze kann er bereits verbuchen.
  • Dass die Musik, zu der die Sportler bei Olympia einlaufen, von den Athleten persönlich ausgewählt wurde?
  • Dass die Startnummer der Sportler, die von diesen auch am Dobok getragen wird, für die Gewichtsklasse (erste Ziffer) sowie die Position an der sie gesetzt sind (zweite und dritte Ziffer) steht?

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