
Der 4. und letzten Tag der olympischen Taekwondo-Wettbewerbe gehörte den Schwergewichtlern.
Damen über 67 kg
Bronze: Jackie Galloway (USA)

Das Finale der Damen über 67 kg bestritten die Chinesin Shuyin Zheng mit der Setznummer 2 gegen die Nummer 1, Mario Del Rosario Espinoza (Mexiko). Der Kampf versprach ein Widerstreit von Stilen und Körperbau zu werden: Die Chinesin ist fast einen Kopf größer als die Mexikanerin und kämpft von der Mattenmitte aus mit ihren langen Beinen, die erfahrene Mexikanerin ist eine leidenschaftliche Kämpferin, die mit engen Drehkicks und Fausstößen arbeitet. Der Kampf endete 5 : 1 für Zheng. „Ich war nicht nervös“ meinte die Chinesin. „Es war viel nervenaufreibender meinen Teamkollegen in den vergangenen Tagen zuzuschauen.“ Bemerkenswert: Zhengs gleichfalls hochgewachsener und langbeiniger Partner Shuai Zhao hatte am ersten Tag der Wettbewerbe Gold gewonnen. Rosario Espinoza machte in Rio ihren Medaillensatz komplett: Sie hatte zuvor bereits olmypisches Gold (2008) und Bronze (2012) gewonnen.
Im Kampf um Bronze sicherte Bianka Walkden die dritte britische Medaille – und damit das beste Olympiaergebnis für das britische Taekwondoteam seit Beginn de Spiele. Ihre Gegnerin war die Marokkanerin Wiam Dislam.

Im zweiten Bronzematch musste sich die französische Taekwondolegende Gwladys Epangue der Amerikanerin Jackie Galloway beugen.
Herren über 80 kg
Bronze: Cha Dongmin (KOR)


Im Herrenfinale traf der amtierende Weltmeister mit der Setznummer 3, Radik Isaev, auf den Überraschungschampion aus der Republik Niger, Abdoulrazak Issoufou Alfaga. Der auf Nummer 12 gesetzte 21-jährige hatte zuvor unter anderem die Nummer 1 im Schwergewicht, den Usbeken Dmitry Shokin ausgeschaltet. Der Kampf der beiden Hünen – Isaev ist 2 Meter groß, Isooufou Alfaga sogar 2,07 Meter – endete 6 – 2 für den Aserabaischaner, der die erste Goldmedaille für sein Land in Rio gewann. Die Silbermedaille von Abdoulrazak Issoufou Alfaga ist zugleich ein historischer Erfolg für sein Land: Es ist erst die zweite Olympiamedaille für die Republik Niger nach Bronze im Boxen 1972. Aus deutscher Sicht bemerkenswert: Abdoulrazak Issoufou Alfaga trainiert im baden-württembergischen Friedrichshafen bei Markus Kohlöffel, der seinen erfolgreichen Schützling in Rio auch coachte.

Den ersten Kampf um Platz 3 trugen Maham Cho (Großbritannien) und Maicon Siqueira (Brasilien) aus. Edelmetall ging unter dem Jubel des Publikums an Siqueira. Im zweiten Bronzematch traf der Ranglisten-Erste Dmitry Shokin auf Dongmin Cha (Korea). Der Kampf wurde durch Golden Point entschieden – für Korea. Cha holte die fünfte Taekwondo-Medaille in Rio für das Heimatland des Sports.
Teamwertung
Südkorea setzte sich mit zwei Gold- und drei Bronzemedaillen an die Spitze der Teamwertung – ein bemerkenswertes Ergebnis, auch weil jeder Athlet im 5-köpfigen Team eine Medaille gewinnen konnte. China folgt mit zwei Goldmedaillen, beste europäische Nation ist Großbritannien mit einer Gold, einer Silber und einer Bronzemedaille.
Fotos: World Taekwondo Federation
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