2019 Manchester Taekwondo World Championships/15. Mai: Korea und Mexiko dominieren

Die Gewichtsklassen des heutigen ersten Wettkampftags wurden jeweils bis einschließlich des Halbfinales ausgetragen – die Finale finden am morgigen 16. Mai statt. Die folgenden Athletinnen und Athleten konnten sich durchsetzen:

Halbfinales Damen bis 46 kg

In einem nicht besonders spektakulären Kampf wurde Mahla Momenzadeh (Iran) für ihren abwechslungsreicheren und findigeren Kampfstil belohnt: Die zweifache Kadetten-Weltmeisterin besiegte Xueqin Tan (China) mit 11 zu 9 Punkten.

Das Halbfinale Jae-Young Sim (Korea) und Julianan Khantikulanon (Thailand) wurde überschattet durch massive technische Probleme: Das elektronische System zeigte wiederholt Punkte an, ohne dass es eine Aktion gab. Mit einiger Verzögerung setzte sich Titelverteidigerin Sim in einem abwechslungsreichen Kampf mit 25:13 Punkten klar gegen die Thailänderin durch.

Finale (am 16. Mai):
Mahla Momenzadeh (Iran) – Jae-Young Sim (Korea)

Bronzemedaillen: Xueqin Tan (China) und Julianan Khantikulanon (Thailand)

Halbfinales Herren bis 58 kg

In einem unkonventionellen und unterhaltsamen Kampf setzte sich der dreifache Pan-Am-Meister (zweimal in der Jugend und einmal bei den Senioren) Brandon Plaza Hernandez aus Mexiko gegen den Europameister von 2016 Rui Braganca durch. Ein Kopftreffer in letzter Sekunde brachte den Sieg mit knappen 16 : 13 Punkten.

Jun Jang (Korea) galt als Grand Slam Sieger, zweifacher Grand Prix Sieger, zweifacher Asienmeister und Jugendweltmeister als klarer Favorit im Rennen gegen den Argentinier Lucaz Guzman. Dieser Rolle wurde der Koreaner gerecht und ebnet sich den Weg ins Finale souverän mit 13:3 Punkten.

Finale (am 16. Mai):
Brandon Plaza Hernandez (Mexiko) – Jun Jang (Korea)

Bronzemedaillen: Rui Braganca (Portugal) und Lucaz Guzam (Argentienien)

Halbfinales Damen bis 73 kg

Lee Dae-Bin (Korea) punktete zu Beginn des Kampfs mit ihren bevorzugten Techniken, Infights und Faust-Kick Kombinationen, zeigte im weiteren Verlauf dann aber ein vielfältiges Repertoire. In einem spannenden Kampf besiegte sie die Französin Marie Paule Ble mit 15:10 Punkten. Ble hatte im Viertelfinale die Titelverteidigerin Milica Mandic (Serbien) besiegt.

Überraschend war der Verlauf des letzten Halbfinales, in dem die mexikanische Veteranin Maria Espinoza – Weltmeisterin 2007, Olympiasiegerin 2008, Olympia-Dritte 2012 und WM-Dritte 2017 – auf die amtierende Europameisterin Nafia Kus traf. Kus überragte die Mexikanerin um fast einen Kopf, dazu kam der Altersunterschied: Kus ist 24, Espinoza 31 Jahre alt. Dennoch sicherte sich die Mexikanerin mit 6:4 Punkten den Einzug ins Finale – zurecht, denn Kus konnte keinen einzigen Punkt aus eigener Kraft anbringen, sondern profitierte lediglich von Gam-Jeongs ihrer Gegnerin.

Finale (am 16. Mai):
Lee Dae-Bin (Korea) – Maria Espinoza (Mexiko)

Bronzemedaillen: Marie Paule Ble (Frankreich) und Nafia Kus (Türkei)

Mit drei Finalteilnehmern nach dem ersten Wettkampftag zeigt sich Korea dominant. Mexiko knüpft mit zwei Finalteilnehmern an frühere Erfolge an. Enttäuschend ist das Ergebnis der Semifinale bislang aus europäischer Sicht.

Auch aus deutscher Perspektive war der Einstand verhalten der in den Vorrunden endete:
Özlem Gürüz gewann ihren ersten Kampf in der Klasse bis 46 kg gegen die Schweizerin Andrea Schnell in der sprichwörtlichen letzten Sekunde durch Golden Point. Ihren zweiten Kampf verlor Özlem gegen die Spanierin Sara Cortegoso Lima, die (bislang) kaum Titel vorzuweisen hat und im World Taekwondo Ranking in dieser Gewichtsklasse auf Platz 261 steht. In der Klasse bis 73 kg schied Alema Hadzic gegen die Norwegerin Eliza Frazier Haugen aus. Amir Mohammad Hosseini aus Wuppertal, der in der Herrenklasse bis 58 Kilogramm im WT-Refugee-Team startete, besiegte den Isländer Meisam Rafiei 15:13. Anschließend musste er sich dem Australier Safan Khalil mit 3:14 geschlagen geben.

Am morgigen 16. Mai kämpfen die Klassen Herren bis 54 kg, Herren bis 68 kg und Damen + 73 kg.

Für Deutschland treten Hüsein Kanan (Herren bis 54 kg) und Lorena Brandl (Damen + 73 kg) an.

International für Furore werden insbesondere der dreifache Weltmeister und vierfache Player of the Year Lee Dae-Hoon (Korea) in der Herrenklassen bis 54 kg und die einheimische zweifache und amtierende Weltmeisterin Bianca Walkden (Damen + 73 kg) sorgen.

Die vollständigen Poollisten gibt es hier:
http://kickingforglory.com/2019/05/15/thursday-16th-may-draw-sheet/