Die Taekwondo Defense Community in Europa nimmt Fahrt auf: Im April fand die zweite Ausbildungsreihe mit großer Beteiligung statt.
Rund 70 Teilnehmer nahmen in unterschiedlichen Gruppenzusammensetzungen an der zweiten Auflage des Taekwondo Defense (TKDD)-Seminars vom 16. bis 24. April in Sindelfingen teil. Erstmals besuchten Sportler aus dem nicht-deutschsprachigen Raum das Event. „Wir hatten diesmal Gruppen aus Polen und Rumänien unter den Teilnehmern – es freut mich sehr, dass TKDD nun auch dort Verbreitung findet“, bekräftigte Kim Eunseob, der TKDD entwickelt hat und Präsident der World Taekwondo Defense Federation ist. TKDD ist realistische Selbstverteidigung auf Taekwondo-Basis. Im Vordergrund steht dabei die Anwendbarkeit im Alltag. Die Techniken sind deshalb schnell, effektiv und direkt. Unter den Teilnehmern fanden sich viele Sportler aus der World Taekwondo-Gemeinde, die sich nach einer modernen, realitäts-basierten Selbstverteidigung für ihren Verein, ihre Schule oder auch ihr eigenes Training sehnen. Doch die Gruppe, die sich in Sindelfingen einfand, war vielfältig: Auch Danträger aus dem ITF- oder traditionellen Taekwondo, aus dem Hapkido, Kick-Boxen und Jiu-Jitsu waren anwesend und empfanden TKDD als Bereicherung.
Tolle Gruppe
Die Teilnehmer am 9-tägigen Lizenzseminar sowie am 4-tägigen Refresher-Seminar wurden schnell als gute Gruppe zusammengeschweißt. „Ich habe viele tolle Kampfsportler kennengelernt. Ich hoffe wir sehen uns bald wieder“, meinte Maximilian Dengler. 32 Budo-Sportler aus drei Nationen legten in Sindelfingen die Prüfung zu ersten Dan TKDD ab, drei Sportler stellten sich der Prüfung zum zweiten Dan. Neben 19 Refreshern – Danträgern aus der ersten Auflage des Seminars im Januar, die ihre Kenntnisse nun festigen und erweitern konnten – nahmen auch gut 20 Sportler nur an den Wochenenden teil. Man sieht: Die TKDD-Gemeinde wächst. Die nächsten Seminare sind deshalb bereits in Planung: Ein Wochenendseminar im Sommer sowie eine weiteres Intensivseminar im Herbst.
Unterstützt wurde Präsident Kim Eunseob in Sindelfingen von Chef-Instruktor Lee Jiseok und Instruktor Jung Bong Hyun. Lee ist Gründungsmitglied und langjähriger Kapitän des World Taekwondo Demoteams. Die kommenden sechs Monate wird er in Südafrika verbringen, als Personal Trainer von Andrew Koji, dem Hauptdarsteller der Hollywood-Action-Serie Warrior. Das Training mit den drei Meistern aus Korea war für viele Teilnehmer ein Augenöffner: Die Effektivität von klassischen Techniken wurde hinterfragt und optimiert, dazu kamen neue Drills, die eins-zu-eins in der Sportschule oder dem Verein trainiert werden können.
„Ich habe im Januar das TKDD-Wochenendseminar mitgemacht und sofort beschlossen, auch am 9-tägigen Lizenzseminar teilzunehmen. TKDD ist pure Selbstverteidigung, schnell und effektiv. Gerade weil die Selbstverteidigung im Taekwondo sonst äußerst stiefmütterlich behandelt wird, ist das eine gute Sache. Ich werde TKDD im Verband weiter geben.“
Josef Römers
Fachreferent Hosinsul in der Nordrheinwestfälischen Taekwondo Union„Ein hochinteressantes System mit Potential! Die Basic Movements sind abgewandelte Bewegungen aus der Taekwondo Grundschule – mit einer Optimierung auf Geschwindigkeit und Bewegungseffizienz. Die Selbstverteidigungs-Techniken orientieren sich an realen Situationen auf der Straße und sind damit eine echte Bereicherung für jeden Taekwondoka. Das System halte ich insbesondere für breitensportorientierte Vereine geeignet – es bietet einen großen Zusatznutzen für den Trainingsalltag.“
Hermann Betz
Landestrainer Freestyle in der Bayrischen Taekwondo Union
Wir sind stolz darauf, dass Großmeister Seo Yoon-Nam aus München das TKDD-Seminar besuchte und die Teilnehmer in einige der Übungen eingeweiht hat, die dafür sorgen, dass er selbst mit 85 Jahren noch topfit ist. Ein besonderes Dankeschön geht an Frau Chang, für die leckere Verpflegung für die Referenten und das Orgateam!
